Erzählen und Vorlesen:
"Nur die allergrössten Kälber wählen ihren Metzger selber": Tiere, vor allem unsere Nutz- und Haustiere, spielen in unserer Sprache eine sehr grosse Rolle. Wir leben ja seit Tausenden von Jahren mit ihnen zusammen. Vor zweihundert Jahren war das Pferd das wichtigste Zug- und Lasttier und es gab wohl mehr Pferde als Menschen. Das ist heute noch in unsere Sprache eingeschrieben, obwohl wir das kaum merken. Wir sagen anspornen, sattelfest, aus dem Stegreif, Pferdegebiss, jemanden für eine Sache eoinspannen, das Fuder überladen. Zum Schimpfen und Beleidigen eignen sich Pferd und Katze nicht gut, wohl aber Schwein, Kuh, Huhn und Hund: dummes Huhn, blöde Kuh, Fettsau, fauler Hund. In vielen Redensarten kommen Tiere vor: ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn, drischiesse win e Muni in e Chrishuuffe, den Karren vor das Ross spannen, da liegt der Hund begraben, das isch d Chatz gschtrouhäumlet. Wie war das mit den Kühen und den Schwerizern, wie lebten die Hunde der Herren und die Hunde der UNtertanen im Mittelalter? Zum Thema "unsere Tiere in der Sprache" lassen sich unendlich viele Geschichten erzählen, lustige, ernste, interessante und skurrile.
"Häbet nech am Huet. E Chiflete!": Wir reden alle Mundart im Alltag, wir haben eine lebendige Mundartwortkunst, aber wir sprechen nicht mehr über Mundart. Auf alles, was mit der Mundart geschieht, haben wir eine stereotype Antwort: "Sprachen verändern sich halt!" Wir hätscheln unsere eigene Mundart, andere interessieren uns kaum oder nicht. Diese Verliebtheit hat keinen Boden, denn wir wissen nicht mehr zu unterscheiden zwischen guter und schlechter Mundart. Aus der Schule ist sie verbannt, an der Universität interessiert sie nur noch Sprachwissenschaftler; in der Literaturwissenschaft kommt sie ganz, ganz am Rand vor. Eine echte Mundartkultur, aus der eine Tradition entstehen könnte, wäre bitter nötig!
Ein Thema zum Diskutieren und Streiten!
«Peter Bader und seine Crew vom Gasthaus Krone kochte das passende Menu und Christian Schmid unterhielt das Publikum mit Geschichten zur Sprache und Kultur unserer Küche und des Essens. Die Symbiose gelang, waren doch an zwei Abenden – kurzfristig wurde ein Zusatzabend angefügt - insgesamt 185 Gäste anwesend.»
Rudolf Schnyder in der Solothurner Zeitung vom 24.1.2017 über zwei Abende in der Krone Laupersdorf
"Blas mer i d Schue": Redensarten und ihre Geschichten; abwechslungsreich, spannend und witzig.
"Einen Volltreffer landete die Volkshochschule Wynental mit dem Vortrag von Christian Schmid. Der Autor, Publizist und ehemalige Redaktor der Mundartsendung "Schnabelweid" im Schweizer Radio DRS1 fesselte das Publikum mit seinen Geschichten rund um Sprichwörter und Redensarten. Gewöhnlich setzt der Spruch "Blas mer i d Schue" einem Gespräch ein jähes Ende. Der eine rauscht davon, der andere bleibt zurück wie ein begossener Pudel und die Stimmung ist im Eimer. Nicht so bei Christian Schmid. Rund hundert Besucher hat der Titel seines Buches nicht abgeschreckt, sondern angelockt. Das Ende des Vortrags kam zwar viel zu schnell, doch hinterliess Christian Schmid anstelle begossener Pudel begeisterte Zuhörer, die vom Fragen gar nicht genug bekommen konnten."
Zusammen mit dem Gitarristen Christoph Greuter und seiner neuen CD "Aseweg" (s. unten) gibt das eine besonders vergnügliche Lesung mit Musik.
"Die aufmerksamen Zuhörer erfuhren Erstaunliches über die Quellen unserer mit Redensarten reich geschmückten Umgangssprache. [...] Christian Schmid verstand es trefflich, die Gäste mit seinen lebhaften und interessanten Ausführungen zu faszinieren."
Marion Preuss im Boten vom Untersee und Rhein
Evelyn Pesentheiner in der Aargauer Zeitung"Christian Schmids Erzählkunst und sein Humor wirken ansteckend - Meine Lust, Redensarten wieder in den aktiven Wortschatz aufzunehmen und sie weiterzugeben, ist jedenfalls geweckt."
Verena Wydler im Stadler Dorfblatt
"Christian Schmid vermag die Worte mit Leben zu füllen und er ist voll in seinem Element, wenn er die Freude an der Sprache mit anderen Menschen teilen kann."
Marlies Reutimann im Zürcher Unterländer vom 22.3.2019
"Näbenusse": Geschichten vom Aufwachsen am Rand der Schweiz; heiter und besinnlich, ehrlich, ohne die Vergangenheit zu verklären.
Mit der bildhaften Erzählweise Schmids und der lautmalerischen Begleitung Greuters gelingt es den beiden, das Publikum zu fesseln und gemeinsam ganz in die Welt des «Berner Kongos» einzutauchen. Die sinnliche Prägnanz der rauen jurassischen Natur vermag Schmid in seiner äusserst detailreichen, pointierten und gefühlvollen Sprache zu vermitteln. Der graue, kalte und alles überdeckende Nebel scheint sich nicht nur in den Nacken des kleinen Jungen Schmid einzukriechen, sondern lässt auch das Publikum ein wenig tschudderen und frösteln. Mit den surrealen Maultrommelklängen Greuters scheint der Nebel sich sogar im Burgbachkeller auszubreiten.
Daniela Herzog auf zentralplus.ch
«Grenzen können als einengend oder als befreiend erlebt werden. Für
Christian Schmid trifft Zweiteres zu. Als Kind eines Grenzwächters wuchs er
Anfang der Fünfzigerjahre in Les Bornes auf. Der heute zum Jura gehörende Ort
war damals der äusserste Zipfel der bernischen Ajoie. Dort konnte der kleine
Christian auf einem Grenzstein sitzen – mit einem Bein in der Schweiz, mit dem
anderen in Frankreich. «Grenze», das war für ihn ein Gefühl, «nur drüber gehen
zu müssen, um draussen zu sein.»
Doch nicht alle Grenzen liessen sich so leicht überwinden wie die sichtbare
Landesgrenze. Da gab es noch die unsichtbaren zwischen Bernern und Jurassiern,
Deutschschweizern und Welschen, Männern und Frauen, Protestanten und Katholiken
und natürlich für ihn als Vorschulkind, die zwischen Erwachsenen und Kindern.
«Näbenusse» heisst das Buch, in dem er seine Kindheitserinnerungen als Sohn
eines Grenzwächters niedergeschrieben hat. Es ist eine Welt, die es heute nicht
mehr gibt. Eine stille Welt, in der es noch keine Waschmaschinen, Traktoren und
Fernseher gab. «Damals, das ist wie Science Fiction in die falsche Richtung»,
erzählt er und schmunzelt. Was für viele heute eine «Nichtwelt» wäre, in der
sie nicht mehr leben wollten, war für ihn als Kind «eine ganze Welt». Diese
erweckt er für sein Publikum bildhaft zum Leben. Es ist die Rede von
Nebeltagen, von den Ungereimtheiten der französischen Sprache, die ihn als Kind
verwunderten, und vom grossen Dreschtag, der die Stille des Landlebens mit
grossem Getöse durchbrach.»
"Botzheiterefaane" und "Stuune": Wörter und ihre Geschichten; abwechslungsreich, mit unerwarteten Pointen.
"D Prinzässin uf em Ärbsli": Märchen von Hans Christian Andersen auf Berndeutsch, heiter und berührend, für Erwachsene und Kinder.